News & Termine

Umwelt- und ressourcenschonende Energieversorgung

Vertragsunterzeichnung zur Fernwärmeversorgung des Technologiepark Weinheim

Gemeinsame Pressemitteilung

Vorrang für Ökologie
Umweltfreundliches Fernwärme-Konzept für den
Technologiepark Weinheim

Weinheimer Stadtwerke und Unternehmensgruppe Freudenberg kooperieren

Weinheim, 20. Juni 2008: „Eine innovative Public Private Partnership beschließen wir heute“, so Dr. Martin Stark, Mitglied der Freudenberg Unternehmensleitung. Das Unternehmen hat am Freitag mit den Stadtwerken Weinheim einen Vertrag über die Lieferung von Fernwärme unterzeichnet. Die Stadtwerke werden künftig den Technologiepark in Weinheim mit Heizwärme versorgen, die das Kraftwerk des benachbarten Unternehmens liefert. Dieses Konzept erspart der Umwelt rund 40 Prozent CO2-Ausstoß im Vergleich zu einer herkömmlichen Wärmeerzeugung mit Erdgas.

Dr. Martin Stark, Mitglied der Freudenberg Unternehmensleitung, Peter Krämer, Geschäftsführung Stadtwerke Weinheim, Stefan Dallinger, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard stellten das Projekt vor.

Freudenberg liefert die Wärme über eine Rohrleitung in Form von heißem Wasser an eine Übergabestation im Technologiepark. Von dort aus verteilen die Stadtwerke Weinheim die Fernwärme an die im Technologiepark niedergelassenen Unternehmen. Alles in allem investieren die Partner rund eine Million Euro in die Erschließung des Technologieparks mit Fernwärme und realisieren das Projekt ohne staatliche Fördermittel. Weitere Investitionen in die Kraftwerkstechnik sind nicht nötig: Das Industriekraftwerk verfügt über ausreichend Kapazität, um die zusätzliche Nachfrage zu decken.

„Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Weinheim ist ein gutes Beispiel für die in den Freudenberg-Leitsätzen angestrebten guten Beziehungen des Unternehmens zu seinen Nachbarn“, sagte Dr. Martin Stark.

Die beiden Unternehmen betreten mit diesem Vorgehen Neuland. Der Wirkungsgrad des Kraftwerks wird verbessert und Energie so effizient wie möglich genutzt. Dies führt zu einer verbesserten Brennstoffnutzung und schont gleichzeitig die Umwelt. Die im Technologiepark angesiedelten Unternehmen können auf Investitionen in eigene Heizungsanlagen verzichten. Die Stadtwerke haben sich für diesen Weg entschieden, obwohl die herkömmliche Gasversorgung des Technologieparks geringere Anfangsinvestitionen bedeutet hätte. Mit dieser Entscheidung erhalten die Kunden jetzt umweltfreundlich und höchst effizient erzeugte Wärme.

Gerade vor dem Hintergrund, dass erneuerbare Energien noch nicht in der Lage seien, eine hundertprozentige Versorgung zu akzeptablen Preisen zu gewährleisten, so Stadtwerke-Direktor Peter Krämer, „sehen wir es als unsere Pflicht an, die vorhandene Energie so effizient wie möglich zu nutzen“. Er betonte die lokale Verwurzelung der Stadtwerke und erinnerte daran: „Es waren seit jeher die lokalen Versorger, die sich mit Engagement für die Interessen ihrer Kunden einsetzten und den Umweltgedanken aufgegriffen haben“. Die Stadtwerke Weinheim stehen für innovative, energiewirtschaftliche Lösungen wie Wasserkraftanlagen an der Weschnitz, Erdgastankstelle, Photoboltaikanlagen oder die Suche nach Wärmeleckagen per Infratrottechnik. Krämer: „Wer sonst außer den Stadtwerken kann besser beurteilen welche Potenziale in einer Stadt wie Weinheim vorhanden sind? Wir setzen bewusst immer wieder neue Akzente, so auch im Technologiepark. Hier sollen moderne, technikorientierte Firmen ansiedelt werden. So sei es nur konsequent, dass auch die Energieversorgung modernsten Ansprüchen genügt“.

Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard freute sich darüber, dass Weinheim „mit seiner geographischen Lage im Herzen der Metropolregion und mit dem Technologiepark im Focus und im Zentrum der Region steht“. Dieses innovative Projekt passe sehr gut zum Weinheimer Profil als Wirtschaftsstandort der Kreativität. Die Partnerschaft zwischen den Stadtwerken, der Unternehmensgruppe Freudenberg und der Stadt Weinheim sei ein Netzwerk, das sich als „win-win- 3 Situation“ gestalten lasse, so der OB. Ein gewisser Stolz erfülle ihn auch als Aufsichtsratsvorsitzender, wenn die Stadtwerke mit einem Global Player „auf Ballhöhe“ spiele. Auch andere Akteure der Stadt und die Verwaltung selbst seien sehr aktiv. In diesem Zusammenhang erinnerte Bernhard daran, dass sich Weinheim einen wichtigen Claim zur künftigen Nutzung der so genannten Tiefengeothermie gesichert hat.

Beim Kraftwerk hat Freudenberg schon frühzeitig auf umweltfreundliche Technologie gesetzt. Die zuletzt 2005 mit rund zehn Millionen Euro modernisierte Kraft-Wärme-Kopplungstechnik auf Basis eines Gas- und Dampfturbinenprozesses nutzt die eingesetzte Primärenergie besonders effizient. Während bei konventionellen Kraftwerken zur Stromerzeugung knapp zwei Drittel der Wärme als Abwärme an die Umwelt verloren gehen, wird hier das „Abfallprodukt Wärme“ verwendet, zum Beispiel für Produktionsprozesse oder zum Heizen von Gebäuden. Somit liegt der Primärenergienutzungsgrad des Industriekraftwerks bei bis zu 85 Prozent. Es liegt nahe, auf diese umweltfreundliche Ressource auch im benachbarten Technologiepark Weinheim zuzugreifen. „Das Industriekraftwerk in Weinheim ist ein ausgezeichnetes Beispiel für unser Engagement, mit den natürlichen Ressourcen sorgsam und nachhaltig umzugehen. Mit Klimaschutz beschäftigen wir uns nicht erst, seit dieses Thema in aller Munde ist. Das Kraftwerk hat seinen CO2-Ausstoß bereits zwischen 1990 und 2005 auf weniger als die Hälfte gesenkt“, berichtete Dr. Martin Stark.

Technologiepark Weinheim

Der zehn Hektar große Technologiepark Weinheim bietet zukunftsorientierten nationalen und internationalen Technologie- und Dienstleistungsunternehmen einen Premiumstandort in der Metropolregion Rhein-Neckar. Besonders attraktiv ist die Möglichkeit, die Technologie- und Serviceinfrastruktur des benachbarten Industrieparks Weinheim zu nutzen; das Leistungspaket reicht von Forschungsdiensten bis zum IT-Service. Damit können sich die Unternehmen im neuen Technologiepark voll auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren. Ein weiterer Pluspunkt ist die günstige Verkehrslage mit der Nähe zum Frankfurter Flughafen sowie der Autobahnanschluss in unmittelbarer Nähe. Die Technologiepark Weinheim 4 KG bietet hohe Flexibilität bei Finanzierung und Zuschnitt der jeweiligen Grundstücksfläche. Sie agiert als Verkäufer, Vermieter, Entwickler und auch Investor. Unter www.technologiepark-weinheim.de finden Interessierte aktuelle Informationen über die geplanten Ansiedlungen und den Fortschritt der laufenden Bauvorhaben. Erstes sichtbares Beispiel ist der Bau der Vileda-Weltzentrale.

Über Freudenberg

Freudenberg ist eine Familiengesellschaft, die ihren Kunden technisch anspruchsvolle und beratungsintensive Produkte und Dienstleistungen bietet. In erster Linie ist die Unternehmensgruppe Zulieferer mit Schwerpunkten in den Bereichen Dichtungs- und Schwingungstechnik, Vliesstoffe sowie Schmierstoffe und Trennmittel. Hinzu kommen die Geschäftsgruppe Haushaltsprodukte mit der starken Marke vileda ® und die Dienstleistungs- und Servicegesellschaften. Die Unternehmensgruppe beschäftigt in 53 Ländern über 34.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro.

Das Industriekraftwerk Freudenberg Weinheim

Das Kraftwerk ist das Herzstück des Industrieparks Weinheim und arbeitet mit der Kraft-Wärme-Kopplung. Damit erreicht es einen sehr hohen Nutzungsgrad von bis zu 85 Prozent. Für die Firmen im Industriepark bedeutet das eine wirtschaftliche Energie mit hoher Versorgungssicherheit. Betrieben wird das Kraftwerk von der Freudenberg Service KG, die im Industriepark Weinheim 40 Produktions- und Dienstleistungsgesellschaften jährlich mit 100 Millionen kWh Strom versorgt - das entspricht dem Bedarf von ca. 30.000 Privathaushalten. Zusätzlich liefern die Energiefachleute von Freudenberg 300 Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme – so viel wie 19.000 Privathaushalte brauchen - und 22 Millionen Kilowattstunden (kWh) Kälte pro Jahr (entspricht 19.000 Kühlschränken in Privathaushalten).

  • Stromerzeugung
    • 2 Gasturbinen und 2 Dampfturbinen (Installierte Gesamtleistung 33 MW)
    • Jährlich erzeugte Menge: 110.000 MWh
  • Dampferzeugung
    • 2 Hochdruckkessel und 1 Mitteldruckkessel (Installierte Gesamtleistung 155 t/h)
    • Jährlich erzeugte Menge: 330.000 t
  • Kälteerzeugung
    • 2 Absorptionskältemaschinen und 3 Kompressionskältemaschinen (Installierte Gesamtleistung 10 MW)
    • Jährlich erzeugte Menge: 22.000 MWh
  • Drucklufterzeugung
    • 8 Druckluftkompressoren (20.000 Nm³/h)
    • Jährlich erzeugte Menge: 45.000.000 Nm³